Der Aufsatz knüpft an die deutsche Individualisierungsdiskussion der achtziger Jahre an und versucht, die divergierenden Elemente dieser unübersichtlichen und oft unpräzisen Diskussion in eine überprüfbare Form zu bringen. Das so gewonnene Modell des Individualisierungstheorems wird auf den Bereich Elternschaft bezogen und am Beispiel der amerikanischen Entwicklung der letzten dreißig Jahre empirisch überprüft. Mit der Gegenhypothese „Segmentierung“ werden Reichweite und Grenzen der Individualisierungstheorie ausgelotet. Es zeigt sich, daß manche Trends, die gewöhnlich als Indikatoren eines allgemeinen Individualisierungsprozesses interpretiert wurden, entweder anders erklärt werden müssen oder in verschiedenen sozialstrukturellen Zusammenhängen (Milieus) eine unterschiedliche Bedeutung haben. Insgesamt wird die Brauchbarkeit des c für die Erklärung familialen Wandels stark in Zweifel gezogen.