Der Anteil von Menschen mit Demenz an der Gesamtbevölkerung Deutschlands wird mittelfristig stark zunehmen und die Begegnung mit Betroffenen aufgrund persönlicher und familiärer Kontakte zu einem alltäglichen Teil der Gesellschaft werden. Angesichts der spezifischen Symptomatik der Demenz - insbesondere des sukzessiven Verlusts des deklarativen und biografischen (episodischen) Gedächtnisses - stellt sich die Frage, wie sich soziale Interaktion mit Menschen mit Demenz gestaltet, und ob in solchen Fällen angesichts der Veränderungen sozio-kognitiver und kommunikativer Ressourcen überhaupt im engeren soziologischen Sinn von Interaktion gesprochen werden kann. Diese Fragen werden auf der Basis einer Auswertung vorliegender Studien zur Interaktion und Kommunikation mit Menschen mit Demenz diskutiert. Dazu wird der Interaktionsbegriff in vier Dimensionen aufgefächert: thematische Kontinuierung, Bezug auf geteiltes Wissen, formal-prozedurale Kontinuierung und körperlich-affektive Responsivität.